Fliesen für höchste Ansprüche an harmonische Innenräume.

Zehn Jahre Casa:1 – Trotz allem ein Grund zum Feiern!

<Eine Fensterscheibe, an der Tropfen herunterlaufen, mit der Aufschrift "Was nun?"

An einem verregneten Tag im Herbst 2009 betrachteten wir trübsinnig die Tropfen, die sich zäh aber beständig an der Scheibe unseres Wohnzimmerfensters ihren Weg nach unten bahnten. Die Frage „Und jetzt?“ stand unausgesprochen im Raum. Die Jobs waren irgendwo zwischen Wirtschaftskrise und Sinnfrage verloren gegangen, das neue Haus roch noch nach der Wandfarbe, die nach vier Schichten endlich deckende Wirkung entfaltet hatte. Auf dem noch fast fleckenfreien Eichenparkett erschuf unser knapp dreijähriger Sohn seine ersten Minecraft-Bauwerke – damals noch völlig analog mit Duplo-Steinen. Wir waren ratlos. 600 Bewerbungen, 100 Absagen und nur rund zehn Vorstellungsgespräche. Die meisten Unternehmen hatten es noch nicht einmal für nötig gehalten zu antworten. Schnell war klar: „Wir müssen was Eigenes machen!“ Aber was?

Warum Fliesen?

Heute wissen wir nicht mehr ganz genau, wie und warum wir auf Fliesen kamen. Wir wollten ein einfaches Produkt und keine Dienstleistung anbieten. Etwas Schönes sollte es sein, etwas, das wir selbst mögen und schnell verstehen würden. Es sollte aus Europa kommen, soviel war klar. Aus irgendeinem Grund kamen uns die herrlichen Fliesen in den Sinn, die wir schon oft auf Reisen durch Frankreich und Spanien, aber auch bei Städtetrips in Deutschland gesehen hatten. Herrliche Dekore, leuchtende Farben – wie hießen diese Fliesen? Wir begaben uns auf die Suche und landeten bei „Zementfliesen“. Wie bitte? Wie kann ein so wunderbares Produkt einen so grausamen Namen haben? Zementfliesen – da denkt man an graue Betonplatten in unbeachteten und gemiedenen Hinterhöfen, aber nicht an ästhetische Bodenbeläge.

Zementfliesen aus Handarbeit

Wir lernten, dass diese Fliesen vor allem in Spanien und Marokko hergestellt werden, und zwar einzeln in Handarbeit. Wir lernten, dass sie ihre grobschlächtige Bezeichnung dem Zement verdanken, der die Trägerschicht bildet, auf der die aus Marmormehl und Farbpigmenten bestehende Dekorschicht ruht. Wir lernten, dass Zementfliesen unter hohem Druck gepresst und nicht gebrannt werden und dass sie imprägniert werden müssen, um gegen Schmutz geschützt zu sein. Aber wo sollten wir sie herbekommen?

Langjährige Zusammenarbeit

Google half. Wie so oft. Und gute Spanischkenntnisse. Nachdem klar war, dass es sich um „baldosas hidráulicas“ handelte, stießen wir auf einen andalusischen Hersteller in der Nähe von Córdoba, ein Familienunternehmen in dritter Generation, das unserem Besuch freudig entgegensah. Im Februar 2010 lernten wir uns kennen – in einem Ort, der als Mittelpunkt Andalusiens gilt und in dem Ziegen eine wichtige Rolle spielen. Schnell wurden wir uns einig, und bis zum heutigen Tag arbeiten wir vertrauensvoll zusammen. Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass die andalusische Sicht auf manche Dinge uns zuweilen ratlos zurücklässt, es vermutlich anders herum aber genauso ist und sowohl wir als auch unsere Freunde und Handelspartner im zurückliegenden Jahrzehnt so manches gelernt haben.

Dieter Dichantz und Silke Wiegand, die Gründer von Casa:1 Feine Fliesen stehen vor einer bemalten Wand
Dieter Dichantz und Silke Wiegand (2010)

Mai 2010: Gewerbeanmeldung Casa:1

Nach unserer Rückkehr kamen die Dinge schnell ins Rollen. Website, Katalog, Musterfliesen – wir legten uns ins Zeug. Im Mai 2010 meldeten wir Casa:1 als GbR an. Unsere erste Ausstellung: in der heimischen Garage. Interessenten, die uns besuchten, waren begeistert von dem Produkt und wurden meist auch zu Kunden, was uns nur drei Jahre später die Möglichkeit gab, einen Showroom zu eröffnen und die ganze Pracht unserer Fliesen zu präsentieren.

Nach und nach nahmen wir neue Produkte ins Sortiment auf, vor allem keramische Wandfliesen, die mit den andalusischen Fliesen harmonierten. Unser erster Partner in Sachen Keramik war die Firma CEVICA. Wir besuchten Messen und stellten selbst aus. Weitere Hersteller kamen hinzu: EQUIPE, AMADIS, ADEX – alle mit kleinformatigen Wand- und Bodenfliesen. Schließlich REVOIR PARIS mit einem außergewöhnlich schönen Sortiment an Feinsteinzeugfliesen für den Boden in Zementfliesenoptik.

Jubiläum im Jahr der Pandemie – und wir haben noch viel vor!

Dieter Dichantz und Silke Wiegand, die Gründer von Casa:1 Feine Fliesen in ihrem Fliesen-Showroom in Erftstadt
Dieter Dichantz und Silke Wiegand (2020)

2020: Unser Jubiläumsjahr ist das Corona-Jahr. Das Jahr der Ängste und Befürchtungen. Das Jahr der Schließungen, der Beschränkungen und der Schutzmasken. Das Jahr, in dem so vieles anders ist, als wir und die ganze Welt es erwartet hätten. Das Jahr der abgesagten Veranstaltungen, Feiern, Kongresse, Messen – und Jubiläen. Wir feiern trotzdem. Im Wohnzimmer. Vielleicht sogar mit dem inzwischen 14-jährigen Sohn. Auf dem Eichenparkett, dem man die Jahre schon ein wenig ansieht.

Denn es ist alles andere als selbstverständlich, dass ein Unternehmen wie unseres überhaupt zehn Jahre alt wird. Viele neu gegründete Unternehmen überleben nicht einmal die ersten fünf Jahre, und Corona wird trotz staatlicher Hilfen für zahlreiche Insolvenzen sorgen. Unser Unternehmen wird überleben, so viel ist sicher. Es wurde in einer Krisenzeit geboren und wird in einer noch viel schlimmeren Krise zehn Jahre alt. Wenn das kein Omen ist. Zehn Jahre Casa:1. Zehn Jahre voller Höhen und Tiefen, spannender Projekte und Innovationen. Und wir sind noch lange nicht fertig, sondern haben auch in den kommenden zehn Jahren noch viel vor.

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Autor/in
Silke Wiegand

Silke Wiegand

Online-Redakteurin B.A., Dipl.-Übersetzerin | Spezialistin für Content-Marketing, SEO, Social Media, Text, Presse und PR

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